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Schön klingt sie, die NĂ€chstenliebe. Aber so nĂŒtzt sie nichts, aufs Tun kommt es an, sonst bleibt sie schöner Schein.
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Landeskirchliches Archiv Stuttgart
Ich machte mal intensiv bei der Arbeit fĂŒr FlĂŒchtlinge aus den nah-ost-LĂ€ndern mit. Dabei war ich in einer Hilfsorganisation, die man nach jahrelangem Betrachten als links orientiert aber als rechts beobachtet unterwandert einstufen darf.
Ich lernte viele Helfer kennen und hatte meine eigene Theorie bezĂŒglich der Motivation der Helfer. Mein Denkansatz war: Helfer wollen in der Hilfsorganisation dort andere interessante Helfer-Typen erleben.
Das aber nur als Vorgeschichte, zu dem was ich eigentlich sagen will:
Es gab dort eine Helferin, die einen FlĂŒchtling in ihrer Wohnung wohnen lies. Ich war mehrfach eingeladen in dieser Wohnung: Ich staunte, mit wie wenig Wohnraum Sie fĂŒr sich selbst und mit wie wenig GegenstĂ€nden Sie fĂŒr sich selbst auskam und wie cool sie mit all dem umging. Es hatte nichts mit sexuellen Möglichkeiten zu tun, es war wirklich echte Hilfe dieser Frau, die einfach direkt und ohne Umschweife teilte, was Sie hatte. Und wenn sie Liebe gemacht haben zwischen drin und unverbindlich, ist mir das auch egal.
Diese Aufforderung zum «NĂ€chstenliebe ĂŒben» klingt ĂŒbrigens auch wie «Liebe machen».